Barockgarten

Klein und fein liegt der Barockgarten westlich des Schlosses Delitzsch. 1692/93 nach den Plänen des dafür verpflichteten fürstlichen Hofgärtners Andreas Gotthart Carl und auf Drängen der hier lebenden Herzoginwitwe Christiane von Sachsen-Merseburg angelegt, spiegelte er die neueste Gartenmode »a la francaise« wider.

Das runde Broderieparterre und die strahlenförmigen Alleen sind heute wieder erlebbar.
Das trapezförmige Schmuckbeet im Süden konnte nicht wieder angelegt werden. Hier befindet sich heute der Parkplatz eines Mehrfamilienhauses.

Im Großen und Ganzen wird der Delitzscher Garten in zwei Bereiche eingeteilt: in das runde viergeteilte Broderie- und in das fächerförmige Rasenparterre.

Als Broderie bezeichnet man ein kunstvoll angelegtes Beet, das in seiner Gestaltung an Stickereien erinnert. Die Broderien wurden mit anorganischen Materialien, wie Sand, Ziegelbruch, Glas oder Kieselsteinchen gefüllt und mit niedrigen Hecken, meist aus Buchsbaum, gesäumt. In Delitzsch verwendete man für die Füllung verschiedenfarbigen Ziegelbruch.

Die Umrandung, die heute aus Buchsbaum besteht, bildeten früher Stachel- und Johannisbeersträucher und vor allem Kräuter, wie Lavendel, Baldrian, Thymian und Salbei.