Herzoginnengemächer – Abtauchen in Barock und Rokoko
Ein vollständiges Appartement aus dem 17. und 18. Jahrhundert lädt im Barockschloss Delitzsch zum Träumen ein.
Ob Audienzgemach mit Kamin, Schlafstube mit Himmelbett und Ankleidezimmer mit Toilettennische – jeder der insgesamt sechs Räume ist liebevoll eingerichtet und entführt in die Zeit des 18. Jahrhunderts.
Damals verbrachten in diesen geschmackvollen Räumen die Herzoginwitwen der Adelsfamilie von Sachsen-Merseburg ihren Lebensabend. Wie sie wandelt auch der Besucher auf dem Parkett von 1696 und blickt u. a. auf originell bemalte Türen aus dieser Zeit.





Schlossturm – Ausblicke genießen
Die Ausstellung zur Stadtgeschichte lockt im höchsten Gebäude der Stadt – dem Schlossturm – immer wieder zum Schwenk auf die einzelnen Etagen. Dort können Sie spektakuläre Objekte aus vielen Jahrhunderten bestaunen.
Von der höchsten Turmetage aus ergibt sich ein wunderbarer Blick auf den historischen Stadtkern und die Umgebung. Bei klarer Sicht erkennen Sie Leipzig und den Petersberg bei Halle.
Besonders gut sind von oben auch die Ornamente des Barockgartens zu sehen. Kronen- und Akanthusblatt-Motive ragen – ausgeformt mit farbigem Kies und begrenzt von Buchsbaumhecken – aus den grünen Rasenflächen hervor.
Frauenzuchthaus – ein spannendes Kapitel der Schlossgeschichte
Schwerverbrecherinnen in Delitzsch – auch dieses Kapitel zählt zur Schlossgeschichte. Als im 19. Jahrhundert die preußische Regierung nach einem Standort für ein Frauengefängnis suchte, fiel der Blick bald auf das leerstehende Schloss in Delitzsch.
275 Gefangene hat man nach der Herrichtung des Schlosses, dem Neubau eines großen Gebäudes für Arrest- und Isolierzellen sowie für einen Kirchenraum und dem Neubau eines Pförtnerhäuschens am 1. Dezember 1860 aus der Lichtenburg bei Prettin nach Delitzsch überführt.
Die Frauen arbeiteten im Gefängnis und in der Landwirtschaft der Umgebung. Sie fertigten Zigarren und Kunstblumen, nähten Handschuhe und Uniformen.


