Es ist eines der wenigen flämischen Werke im Bestand des Museums Barockschloss Delitzsch. „Flusslandschaft mit Reitern“ des Künstlers Lambert de Hondt entstand um 1640/1660 wahrscheinlich in Mecheln und hängt nach einer umfassenden Restaurierung nun wieder im herzoglichen Audienzzimmer in der Beletage des Delitzscher Barockschlosses.
Die Restaurierungen des Gemäldes und des Rahmens dauerten rund zwei Jahre. Beide Stücke hatten erhebliche Beschädigungen und Fehlstellen. Ausführende waren die Restauratoren Antje Hake und Jürgen Hampp aus Leipzig.
Die Restaurierung des Gemäldes förderte die Sächsische Landesstelle für Museumswesen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu 80 Prozent und somit mit rund 21.200 Euro. Die 20 Prozent Eigenmittel in Höhe von 5.300 Euro zahlt der Delitzscher Museums-und Heimatverein e. V. aus seinem Spendenfond.
Spenden an den Delitzscher Museums- und Heimatverein e. V. sind möglich an IBAN: DE 77 8605 5592 1090 1499 10 (Sparkasse Leipzig). Im Museum Barockschloss Delitzsch warten noch einige Objekte auf eine Restaurierung.

Das Gemälde „Flusslandschaft mit Reitern“
Im Frühsommer zieht eine fürstliche Reitgesellschaft durch das Land und überquert einen sonnenbeschienenen Hügel. Herkunft und Ziel der Reisenden sind unklar. Es gibt kaum einen Anhaltspunkt, der eine genaue Identifizierung der Dargestellten zulassen würde.
Auch die Natur ist hier idealisiert dargestellt, sie wirkt regelrecht paradiesisch und ohne örtlichen Bezug. Experten sehen in de Hondts Landschaftsdarstellungen die Nähe zum Werk Jan Brueghels des Jüngeren.
Typisch für die Entstehungszeit sind im Bild u. a. der Detailreichtum in den Darstellungen von Natur und Mensch und die Hell-Dunkel-Kontraste.
Es ist davon auszugehen, dass das Gemälde im Auftrag einer Person fürstlicher Herkunft angefertigt wurde.
De Hondt malte das Bild in Öl auf Leinwand; ohne Rahmen ist das Gemälde 87 x 119 cm groß.
Der Künstler Lambert de Hondt (1620 – vor Februar 1665)
Der flämische Maler Lambert de Hondt ist bekannt für seine Reitauszüge und Schlachtszenen.
Wie zur Lebenszeit de Hondts üblich entstanden Werke auch in Personalunion – so malte de Hondt die für ihn typischen Ideallandschaften, der Genremaler Willem van Herp übernahm die Darstellungen von Reitern und Kämpfern. Nicht selten wirken deshalb die de Hondt zugeschriebenen Gemälde seltsam heterogen.
Aufgrund der Qualität seiner Werke zählt de Hondt durchaus zu den namhaften Künstlern seiner Zeit, wenngleich er nicht den Rang eines Rembrandt, Rubens oder Vermeer einnimmt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass er mit den Werken Rubens‘ und vor allem von Jan Brueghel dem Jüngeren sehr vertraut war.